Ein kleiner Rückblick in eigener Sache muss manchmal sein: Galina hat sich vor mehr als einem Jahr, als die Kulturküche startete, einiges vorgenommen…
Die Kulturküche wird ein Nachhaltigkeitsteam bekommen. Genau da will ich hin! Bei den Teamtreffen geht es um jegliche Form der Nachhaltigkeit, von Essen bis zu sozialem Miteinander. Und dann ist es klar: Das alte Seilerhäuschen wird unsere Heimat werden.
Also erstmal eine Energieberatung buchen, um gut gewappnet an den Start gehen zu können. Ach, wie blauäugig kann frau sein. Ich erzähle über unser Konzept und dass uns natürlich an Energieeffizienz gelegen ist. Voller Motivation beginnen wir die Begehung, und mir fängt an, der Kopf zu schwirren. Angefangen damit, dass der größte Energieverlust in der Gebäudehülle, also dem Haus an sich steckt. Um so ein altes Gebäude zu isolieren, müsste man den Denkmalschutz umgehen, was wir natürlich nicht wollen, oder sehr viel Geld in die Hand nehmen, was wir zu Beginn unseres Projekts nicht können. Kleine Schönheitskorrekturen, wie Dämmung in den alten Fenstern,Fensterläden und auch Türen, können gemacht werden.
Ich schreibe während des Beratungstermins fleißig mit. Am Ende stehe ich da mit Aufgaben, die für ein ganzes Leben reichen, und da sind wir ‚nur‘ mit dem Haus in Sachen Wärmedämmung, Gas, Wasser und Strom beschäftigt. Doch in der Kulturküche geht es um mehr: Um nachhaltiges Essen, nachhaltige Kooperationen mit unseren Lieferanten, Regionalität, Saisonalität, Abfallvermeidung, Innenhofbegrünung, wie gehen wir mit uns, unseren Mitmenschen und unserer Umgebung um, und und und…
Nachhaltiges Denken kann lähmen, wenn es zur Obsession wird. Wenn ich alles auf einmal lösen möchte und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann. So gilt es immer wieder innezuhalten und hinzuschauen: was können wir als nächstes tun? Wo können wir handeln? Kleine Schritte tun und dabei nach und nach nachhaltiger werden. Was sind die kleinen Ziele, die Erfolgserlebnisse? Wo muss ich innehalten, einen Schritt zurücktreten und auch mal fünfe gerade sein lassen?
Zum Glück liegt diese Aufgabe nicht nur in meinen Händen, sondern bei einem stetig wachsenden Team. Und wenn wir eins schon erreicht haben, dann, dass alle in der Kulturküche immer aufmerksamer und achtsamer werden, was die Themen der Nachhaltigkeit angeht. Und da fällt mir schonmal ein Stein vom Herzen.